Viva la Freeride Fiesta 2025
QUE PASA RIDERS!!!! Oh, du entzückendes Mexiko. Sonnenstich, Tequila und herrliche Kräuter aus den Bergen von Guadalajara. Inzwischen schon meine vierte Reise in dieses sagenumwobene Land und die fünfte Ausgabe der Freeride Fiesta.

Vom Flughafen München hab ich drei Tage früher die Reise gestartet, um noch etwas Zeit mit meiner mexikanischen Family zu verbringen: Johnny und Pedro Salido, Tobo, Bernardo, Andres und eigentlich die ganze Salido-Familie. Es ist jedes Mal wieder herrlich, diese Bande zu treffen und so viel zu lachen, dass dir nach einem Tag Sonne schon die Bauchmuskeln wehtun.
Als Rider wird man am Seehaus der Salidos einquartiert. Dort gibt’s Volleyball, Jetski oder das Wakeboard-Boot. Falls man es ruhiger mag, kann man sich in den Jacuzzi setzen, der Körpertemperatur hat. Vorsicht vorm Jacuzzi, manche verbringen Stunden darin, trinken zwölf Bier und gehen nie auf die Toilette. Ein Mysterium …

Natürlich hab ich mich für den Dolphin entschieden (der Name des Jetskis) und mich hat es innerhalb kürzester Zeit dermaßen runter gerissen, dass mein Daumen für die nächsten Tage unbrauchbar war. *iiii iiii iii*
Als Veteran der Freeride Fiesta bin ich zu Beginn der Woche immer ruhig und gelassen. Ich beobachte die anderen Fahrer genau und analysiere, wo Vorsicht geboten ist. Naja, gleich am ersten Tag haben sich diverse Athleten komplett ausgeschaltet, zu weit, zu kurz, Wind und und und. Auch Johnny selbst hat einen Frontflip unterdreht und ist so heftig auf seinen Bauch geklatscht, dass er die Nacht im Krankenhaus wegen Verdacht auf Milzriss verbracht hat.
Am nächsten Tag haben C-Dog (Clemens Kaudela) und Tobo, der Trail Boss des Freeride Fiesta Kurses, das Ruder übernommen und diverse Änderungen an der Strecke vorgenommen. Eine kleine Anpassung beim Radius oder der Kompression macht einen enormen Unterschied, wenn man 15 bis 20 Meter weit fliegt.
Nach den Änderungen bin ich am nächsten Morgen zweimal den Kurs hinter dem King himself, Elias Ruso, gefahren. Diesem Knaben vertraue ich blind, wenn es um Geschwindigkeit geht. Er hat mich zweimal über die Line gezogen, war eigentlich easy. Nur beim letzten Step-Up hatte ich so einen Impact, dass mir mein gesamtes Gestell wehgetan hat. Naja, ich hab mir einfach gedacht, ich werde älter…
Nach diesen zwei Runs habe ich mal gechillt und auf die Abend-Session gewartet.
Kurze Erklärung: Es gibt zwei Sessions, die Morgen-Session und die Abend-Session. Das sind die einzigen Zeiten, in denen kein bis wenig Wind weht (laut Theorie…).
Dieses Jahr war es aber besonders windig und nach meinem Unfall letztes Jahr, der mir acht gebrochene Rippen, ein gebrochenes Schulterblatt, ein gebrochenes Schlüsselbein und eine kollabierte Lunge beschert hat, bin ich inzwischen richtig allergisch auf Wind.
Naja, irgendwie hab ich aus Langeweile mit einem Gaujo ein paar Tequila getrunken und hatte ein wirklich schönes Tequila-Vollrausch-Erlebnis. Sowas hab ich in Österreich nie erlebt. Zuhause sind meine Erfahrungen mit Tequila ausschließlich negativer Natur.
Irgendwie verschwimmen meine Erinnerungen an diesen wunderbaren Abend.
Weiter im Programm. Nach diversen weiteren windigen Sessions hat sich ein Großteil der Fahrer ausgeknipst oder das Bike gebrochen. Ich bin dann immer ein bisschen anfällig, weil dieser Vibe oft auf mich übergeht und die Hirnwixxerei anfängt. Soll ich fahren oder lieber nicht? Warum hab ich so Schädlweh? Aja genau, Tequila…
Am Public Day bin ich dann nochmal zwei Laps gerollt und tatsächlich hat mich noch einmal ein hübscher Gegenwindstoß vom Boner gefegt. Bin aber wie El Gato, mein Spitzname in Mexiko, abgerollt und habe mir nur ein paar Schrammen zugezogen. Danke hierbei an den ION-Chest-Protektor, der ganze Arbeit geleistet hat.
Das war’s mit meiner Mountainbike-Fiesta. Mein neu gewonnener Freund Justus Rudolph hat mir ausgerechnet, dass mich eine von meinen vier Fahrten ca. 300 € gekostet hat (Flugpreis plus Extra-Gepäck).
Nun war ich der, der nicht mehr aus dem Jacuzzi gekommen ist.
Da ich erst am Mittwoch meine Reise nach Hause antrat, haben Don Carlos (Johnnys Dad), Johnny, Pedro und Elias Ruso, der sich leider am Knie verletzt hat, geschnappt und wir sind nach Puerto Vallarta gereist.

Dort war Wellness angesagt: Gin Tonics, ein gechartertes Boot und unglaublich viele Buckelwale, die in dieser Bucht ihre Jungen säugen und später in die kalten Gewässer Kanadas und Alaskas schwimmen.
Wir haben uns an den drallen Austern und Meeresfrüchten gesäugt.

Diese Ergötzung sollte mir aber am nächsten Tag bei der Heimreise noch zum Verhängnis werden.
Nach einer sentimentalen Verabschiedung bin ich nach dem ersten Inlandsflug nach Mexiko City in das große Flugmobil nach München gestiegen.
Kaum waren wir in der Luft, hat sich mein Magen zu einem Sau-Magen umgewälzt und mein Darmtrakt ein verheißungsvolles Gurgeln abgegeben.
Nachdem ich alle drei Speibsackerl von meiner Sitzreihe vollgereihert habe (ich hab mich beim Check-in extra für den Fensterplatz angemeldet, und der Gang-Sitzplatz war von einer extrem korpulenten Person im Dauerschlaf besetzt), habe ich herausgefunden, dass die Erfindung des Speibsackerls eigentlich eine Fehlkonstruktion ist. Denn wenn man mit dem zweiten Beutel fertig ist und sich dem dritten widmet, fängt der erste wieder zum Tropfen an. Naja, erfindet was Gescheites mit Plastik-Inlay oder so @Lufthansa.
Die restlichen elf Stunden habe ich auf dem Boden des Klos verbracht.
Während ich diese Worte schreibe, muss ich trotzdem grinsen, weil alles in allem war es eine sau lustige Reise mit einem Haufen guter und lustiger Menschen und so eine Entleerung ist hin und wieder auch nicht schlecht um auf den Boden der Tatsachen zu kommen und sich zu Erden.
Danke dir furs lesen und in diesem Sinne
Nos vemos la próxima vez en México,
Cheers Stevie
Viva la Freeride Fiesta 2025
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